Was ist Biltong? Südafrikas beliebtester Snack erklärt

Wer zum ersten Mal nach Südafrika reist, sieht es fast überall: Biltong. Ob im Supermarkt, auf dem Wochenmarkt oder an Tankstellen – der getrocknete Fleischsnack ist nicht nur ein Klassiker, sondern fast schon ein Nationalheiligtum. Doch was ist Biltong eigentlich genau? Wie wird es hergestellt, woraus besteht es – und warum schwärmen so viele Südafrikaner davon?

In diesem Beitrag bekommst du alle Antworten – inklusive Fun Facts und Tipps, wo du es unbedingt probieren solltest.

Was ist Biltong?

Biltong ist ein luftgetrockneter, gewürzter Fleischsnack, der traditionell in Südafrika, Namibia und Simbabwe hergestellt wird. Er besteht meist aus Rindfleisch, Wild oder auch Strauß und wird in dünne Streifen oder dickere Stücke geschnitten. Geschmacklich erinnert Biltong an Trockenfleisch, hat aber eine ganz eigene Würznote – kräftig, salzig, leicht sauer und sehr aromatisch.

Kurz gesagt: Biltong ist das südafrikanische Pendant zum amerikanischen Beef Jerky – nur anders. Und (wenn du einen Südafrikaner fragst): viel besser.

Wie entstand es?

Die Ursprünge von Biltong reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück. Damals mussten die Siedler in Südafrika Wege finden, Fleisch haltbar zu machen – ohne Kühlschrank oder Konservendosen. Die Lösung: Fleisch salzen, würzen, mit Essig behandeln und anschließend an der Luft trocknen lassen.

Diese Methode war einfach, aber effektiv – und hat bis heute überlebt. Im Laufe der Zeit wurde das Rezept verfeinert, regionale Gewürze kamen dazu, und es wurde vom Notproviant zum Kultsnack.

Biltong vs. Beef Jerky – Wo liegt der Unterschied?

Viele Touristen fragen sich: Ist Biltong nicht einfach Beef Jerky?
Die Antwort: Nein. Es gibt ein paar entscheidende Unterschiede:

BiltongBeef Jerky
TrocknungLuftgetrocknetOft im Ofen oder Räucherofen
WürzungSalz, Koriander, Pfeffer, EssigMeist süßlicher (z. B. mit Zucker oder Honig)
KonsistenzWeicher, saftigerZäher, oft härter
SchnittformIn dicken Streifen oder ScheibenDünne, kleine Stücke

Wenn du also in Südafrika bist: Vergiss Jerky. Iss Biltong.

Wie wird es hergestellt?

Die Herstellung von Biltong folgt bis heute einem relativ simplen, aber wirkungsvollen Prozess:

  1. Auswahl des Fleisches: Meist wird mageres Rindfleisch verwendet, aber auch Wild (Kudu, Springbock) oder Strauß sind beliebt.
  2. Schneiden: Das Fleisch wird in lange Streifen oder dicke Blöcke geschnitten.
  3. Marinieren: Die Stücke werden in einer Mischung aus EssigSalzPfefferKoriander und manchmal Zucker oder Chili gewürzt.
  4. Trocknen: Anschließend hängt man das Fleisch mehrere Tage in einem gut belüfteten Raum – traditionell an Haken unter der Decke.

Das Ergebnis ist ein würziger, proteinreicher Snack, der lange haltbar ist und perfekt in den Rucksack passt – ideal für Roadtrips, Wanderungen oder einfach als kleiner Snack zwischendurch.

Welche Arten gibt es?

Die Vielfalt von Biltong ist größer, als man auf den ersten Blick denkt. Hier eine kleine Auswahl:

  • Beef: Der Klassiker aus Rind – meist zart und würzig.
  • Game: Vom Wild (z. B. Kudu, Eland, Springbock) – intensiver im Geschmack.
  • Strauß: Mageres Fleisch mit feiner Note – ideal für Einsteiger.
  • Chicken: Seltener, aber ebenfalls erhältlich – allerdings nicht ganz so beliebt.
  • Snapsticks / Stokkies: Dünne, harte Biltong-Streifen – ideal zum Kauen.

Tipp: Lass dir beim Kauf gleich verschiedene Varianten schneiden. Die meisten Metzger oder Stände bieten kleine Probierstücke an.

Wo kann man Biltong in Südafrika probieren?

Wenn du Biltong zum ersten Mal kosten möchtest, hast du unzählige Möglichkeiten:

  • Märkte: Fast jeder Farmers Market oder Streetfood-Markt hat mindestens einen Biltong-Stand.
  • Supermärkte: In jeder Filiale von Checkers, Spar oder Woolworths findest du eine Fleisch-Theke oder schon fertig abgepackte Snacks.
  • Tankstellen: Ja, sogar an der Zapfsäule gibt’s Biltong – manchmal frisch geschnitten, manchmal abgepackt.
  • Biltong-Boutiquen: In Städten wie Kapstadt, Stellenbosch oder Windhoek findest du Spezialläden nur für Biltong.
  • Farmstalls: Entlang der südafrikanischen Nationalstraßen findest du zahlreiche Farmstalls – liebevoll geführte Hofläden mit regionalen Produkten. Hier gibt es oft besonders gutes, handgemachtes Biltong. Einer unserer Favoriten ist der Farmstall in Three Sisters – perfekt für einen Snack-Stop auf dem Roadtrip.

Biltong auf Reisen: Darf man es mitnehmen?

Viele Reisende möchten ein Stück Südafrika mit nach Hause nehmen – und Biltong steht ganz oben auf der Souvenir-Liste. Allerdings gilt Vorsicht: Getrocknetes Fleisch darf in viele Länder (z. B. in die EU oder die USA) nicht eingeführt werden, auch wenn es vakuumverpackt ist.

Wenn du unsicher bist, informiere dich vorher beim Zoll oder verzichte lieber und genieße es direkt vor Ort – frisch ist es sowieso am besten.

Fun Facts

  • Südafrikaner lieben es so sehr, dass es sogar Biltong-Schokolade und Biltong-Bier gibt (kein Witz!).
  • Es gibt Biltong-Wettbewerbe, bei denen Metzger ihre besten Rezepte präsentieren.
  • In Namibia wird es oft aus Oryx- oder Kudu-Fleisch hergestellt – sehr mager und besonders aromatisch.
  • In Südafrika gilt Biltong als „Snack für alle Lebenslagen“ – vom Kindergeburtstag bis zur Wanderung in den Drakensbergen.

Der Snack, der Südafrika schmeckt

Ob du Fleischfan bist oder einfach neugierig auf neue Kulturen: Biltong ist mehr als nur ein Snack – es ist ein Stück südafrikanische Esskultur. Herzhaft, würzig, sättigend – und ein perfekter Begleiter auf deiner Reise durch das südliche Afrika.

Also: Augen auf beim Marktbesuch, Probierhunger nicht vergessen – und vielleicht wirst auch du zum Biltong-Fan.

Hat dir dieser Beitrag gefallen?
Dann entdecke auch unsere Artikel zum Thema Braai in Südafrika oder stöbere durch weitere lokale Spezialitäten aus Namibia und Südafrika.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert